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St. Maria Magdalena

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„Zeit zum Auftanken“ in der Gemeinschaft - die Gemeinde St. Maria Magdalena

Wir sind eine kleine Gemeinde an der Grenze von Rheinland und Westfalen und ebenso an der Grenze des Erzbistums Köln und dem Bistum Essen.

Unsere Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena mit Kirche und Kloster hat eine lange Geschichte. Sie geht bis auf die Zeit Karls des Großen im 8./9. Jahrhundert zurück.

Kirche und Kloster gehören zu den ältesten Kulturgütern unserer Stadt. Doch wir wollen nicht in Kunst und Kultur erstarren, sondern Gemeinde leben. Wir wollen Gemeinschaft erfahren. Das geschieht in vielfältiger Weise in unseren Gottesdiensten, in den Chören, in den Interessengruppen, in den Vereinen usw. Wir möchten Ihnen einen kleinen Überblick geben und sie einladen.

 

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Kirche St. Maria Magdalena

Die Kirche St. Maria Magdalena ist eine sechsjochige einschiffige spätgotische Saalkirche mit einem Kreuzrippengewölbe, dessen Rippen fast bis zur Mitte der Wände herabgezogen werden.

Wer die Kirche vom Haupteingang her betritt, ist gleich gefangen von der reichen, prächtigen Ausstattung des Chores, vor allem von dem mächtigen barocken Hochaltar mit dem Bild aus der Rubensnachfolge aus dem Jahre 1698 in der Apsis.

Weitere sehenswerte Ausstattungen sind der Altartisch mit Tabernakel, der barocke Zelebrantenstuhl, das Chorgestühl, die Orgel, verschiedene Bilder, die Kreuzkapelle mit Beichtstuhl und die Sakristei.

In diesem Bericht soll die vor der Chorschranke stehende prachtvolle Barockkanzel vom Ende des 17. Jh. hervorgehoben werden.

Den gewölbten sechsseitigen Unterteil ihres Kanzelkorbes, der in einer silberner Traube ausläuft, umgibt eine bunte Blumengirlande. Die Felder sind von gedrehten blauen kleinen Säulen mit goldenen Blattkapitellen eingefasst. In den Nischen stehen die Felder der vier Evangelisten: Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier, Johannes mit dem Adler und Matthäus mit dem Menschen, zwischen Lukas und Johannes steht Christus als Weltheiland.

In der Nische der prunkvoll geschmückten Rückwand ist der hl. Johannes von Nepomuk dargestellt.

In der Mitte des Schalldeckels schwebt in einer Strahlengloriole die Taube des hl. Geistes, denn hier wird nicht Menschenwort verkündet, sondern in der Vollmacht des hl. Geistes Gottes Wort.

Den sechseckigen Schalldeckel umläuft ein reichprofiliertes Gesims mit bärtigen Köpfen, kunstvollen Kartuschen, und kuppelartig zusammenlaufenden Palmettenbögen.

Auf der Krone der prächtig geschmückten Laterne steht St. Michael, den Höllendrachen zu seinen Füßen.

 

Geschichte der Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena

Die Geschichte unserer Gemeinde geht bis auf die Zeit Karl des Großen im 8./9. Jh. zurück. In der Kapelle der hl. Maria Magdalena „zu Steinhaus“ in Beyenburg wurde bereits Gottesdienst gefeiert.

Im Jahre 1298 übertrug Graf Konrad von Berg die oben erwähnte Kapelle in Beyenburg dem Orden vom hl. Kreuz (gegründet 1211 in Clair Lieu bei Lüttich). Die Kreuzbrüder führten hier ihr Klosterleben, verrichteten das Chorgebet und betreuten die Bewohner der umliegenden Höfe.

Da die an der Kapelle vorbeiführende Hansastraße „und die bösen Sitten der Vorüberziehenden dem Gebete und dem göttlichen Dienste nicht obliegen konnten“ schenkte im Jahre 1302 Graf Wilhelm dem Kloster den „Berg Beyenburg“ und einige angrenzende Waldstücke. Hier auf der von der Wupper umflossenen Erhebung bauten die Kreuzbrüder ihr Kloster und eine Klosterkirche. Diese Kirche war nur Klosterkirche, die Kapelle auf dem eigentlichen „Steinhaus“ blieb Pfarrkirche. Ein Priester des Klosters betreute als Pfarrer die Bewohner Beyenburgs.

Im Laufe der Zeit bekam das Kloster einen erheblichen Grundbesitz. Landwirtschaft, Renten, Fischereirechte und Pachtzins der kloster-eigenen Höfe sicherten den Unterhalt des Klosters. Nach der Blütezeit des 15. Jh. brach mit der Reformation eine schwere Zeit über das Kloster und die Beyenburger Gemeinde herein. Im Gegensatz zu den Nachbarstädten blieb man hier dem katholischen Glauben treu. Die Kreuzbrüder betreuten auch die wenigen Katholiken der Nachbarorte, insbesondere Schwelm. Hier errichteten sie im 17. Jh. eine selbständige Gemeinde.

Im 17. bis Anfang des 18. Jh. gelangte das Kloster zur neuen Blüte. Jedoch hinterließen verschiedene Feuersbrünste und der 7-jährige Krieg kräftige Spuren. Nach dem Brand von 1678 erhielt die Klosterkirche ihre prachtvolle Barockausstattung, deren Mittelpunkt das aus der Schule Peter Paul Rubens stammende Altargemälde ist.

Mangelnde Klosterdisziplin und äußere Umstände erschütterten den Konvent im 18. Jh. Im Jahre 1804 wurde die Ordensniederlassung durch den Reichsdeputationshauptschluss aufgehoben. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche von Beyenburg erhoben. Die bisherige Pfarrkirche, die Kapelle zu Steinhaus, wurde im Jahre 1811 abgerissen. Als Pfarrer blieb der frühere Konventuale Christian Ommerborn in Beyenburg.

Als sehr verhängnisvoll erwies es sich jetzt, dass die schon 1764 ausgesprochene Trennung der Pfarrgüter von den Klostergütern nicht durchgeführt worden war. Der Pfarrkirche wurde nur wenig an Gütern und Renten zum Unterhalt des Pfarrers und Küsters belassen. Das Kloster wurde großenteils abgerissen. Der Rest diente als Wohnung des amtierenden Pastors.

Für die Gemeinde begann eine arge Notzeit. Die jetzige Pfarrkirche wurde 1818 vom Einsturz bedroht. Woher die Gelder für die Wiederherstellung der Kirche gekommen sind, ist unklar. Am 1. Mai 1907 wurde das leerstehende und stark verfallene Klostergebäude von Augustinerinnen in Besitz genommen und nach und nach wieder bewohnbar gemacht. Bis 1968 unterhielten die Schwestern ein Alten- und Pflegeheim; zeitweise diente es auch als Entbindungsstation.

1913/14 wurde das jetzige Pfarrhaus gebaut. Die bekanntesten Pfarrer der nun folgenden Zeitperiode waren Pfarrer Hermandung, Dechant Bellinghausen und Pfarrer Schulte. Als am 14. November 1948 die Gemeinde den 650. Jahrestag der Klostergründung zu Steinhaus feierte, nahm Pfarrer Schulte die erste Verbindung mit dem Kreuzherrenorden auf.

Josef Kardinal Frings, Erzbischof von Köln, übergab am 28. April 1963 dem Kreuzherrenorden die Gemeinde. An diesem Tag wurde Pater Vos als Pfarrer in sein Amt eingeführt. Seit dieser Zeit wurden Kirche und Klostergebäude restauriert und der Klosterhof neu gestaltet. Klostergemeinschaft und Pfarrgemeinde, über Jahrhunderte miteinander verbunden, nutzen heute gemeinsam Kirche und Klostergebäude. Seit dem 1. Oktober 2002 gehört die Pfarrgemeinde zum Seelsorgebereich „Barmen-Wupperbogen Ost“. Pater Vos ist 2014 verstorben. Pfarrer Klaus-Peter Vosen ist leitender Pfarrer der Seelsorgebereiche im Wuppertaler Osten. Das Kloster ist jedoch weiterhin Bestandteil unserer Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena.