Geschichte der Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena
Die Geschichte unserer Gemeinde geht bis auf die Zeit Karl des Großen im 8./9. Jh. zurück. In der Kapelle der hl. Maria Magdalena „zu Steinhaus“ in Beyenburg wurde bereits Gottesdienst gefeiert.
Im Jahre 1298 übertrug Graf Konrad von Berg die oben erwähnte Kapelle in Beyenburg dem Orden vom hl. Kreuz (gegründet 1211 in Clair Lieu bei Lüttich). Die Kreuzbrüder führten hier ihr Klosterleben, verrichteten das Chorgebet und betreuten die Bewohner der umliegenden Höfe.
Da die an der Kapelle vorbeiführende Hansastraße „und die bösen Sitten der Vorüberziehenden dem Gebete und dem göttlichen Dienste nicht obliegen konnten“ schenkte im Jahre 1302 Graf Wilhelm dem Kloster den „Berg Beyenburg“ und einige angrenzende Waldstücke. Hier auf der von der Wupper umflossenen Erhebung bauten die Kreuzbrüder ihr Kloster und eine Klosterkirche. Diese Kirche war nur Klosterkirche, die Kapelle auf dem eigentlichen „Steinhaus“ blieb Pfarrkirche. Ein Priester des Klosters betreute als Pfarrer die Bewohner Beyenburgs.
Im Laufe der Zeit bekam das Kloster einen erheblichen Grundbesitz. Landwirtschaft, Renten, Fischereirechte und Pachtzins der kloster-eigenen Höfe sicherten den Unterhalt des Klosters. Nach der Blütezeit des 15. Jh. brach mit der Reformation eine schwere Zeit über das Kloster und die Beyenburger Gemeinde herein. Im Gegensatz zu den Nachbarstädten blieb man hier dem katholischen Glauben treu. Die Kreuzbrüder betreuten auch die wenigen Katholiken der Nachbarorte, insbesondere Schwelm. Hier errichteten sie im 17. Jh. eine selbständige Gemeinde.
Im 17. bis Anfang des 18. Jh. gelangte das Kloster zur neuen Blüte. Jedoch hinterließen verschiedene Feuersbrünste und der 7-jährige Krieg kräftige Spuren. Nach dem Brand von 1678 erhielt die Klosterkirche ihre prachtvolle Barockausstattung, deren Mittelpunkt das aus der Schule Peter Paul Rubens stammende Altargemälde ist.
Mangelnde Klosterdisziplin und äußere Umstände erschütterten den Konvent im 18. Jh. Im Jahre 1804 wurde die Ordensniederlassung durch den Reichsdeputationshauptschluss aufgehoben. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche von Beyenburg erhoben. Die bisherige Pfarrkirche, die Kapelle zu Steinhaus, wurde im Jahre 1811 abgerissen. Als Pfarrer blieb der frühere Konventuale Christian Ommerborn in Beyenburg.
Als sehr verhängnisvoll erwies es sich jetzt, dass die schon 1764 ausgesprochene Trennung der Pfarrgüter von den Klostergütern nicht durchgeführt worden war. Der Pfarrkirche wurde nur wenig an Gütern und Renten zum Unterhalt des Pfarrers und Küsters belassen. Das Kloster wurde großenteils abgerissen. Der Rest diente als Wohnung des amtierenden Pastors.
Für die Gemeinde begann eine arge Notzeit. Die jetzige Pfarrkirche wurde 1818 vom Einsturz bedroht. Woher die Gelder für die Wiederherstellung der Kirche gekommen sind, ist unklar. Am 1. Mai 1907 wurde das leerstehende und stark verfallene Klostergebäude von Augustinerinnen in Besitz genommen und nach und nach wieder bewohnbar gemacht. Bis 1968 unterhielten die Schwestern ein Alten- und Pflegeheim; zeitweise diente es auch als Entbindungsstation.
1913/14 wurde das jetzige Pfarrhaus gebaut. Die bekanntesten Pfarrer der nun folgenden Zeitperiode waren Pfarrer Hermandung, Dechant Bellinghausen und Pfarrer Schulte. Als am 14. November 1948 die Gemeinde den 650. Jahrestag der Klostergründung zu Steinhaus feierte, nahm Pfarrer Schulte die erste Verbindung mit dem Kreuzherrenorden auf.
Josef Kardinal Frings, Erzbischof von Köln, übergab am 28. April 1963 dem Kreuzherrenorden die Gemeinde. An diesem Tag wurde Pater Vos als Pfarrer in sein Amt eingeführt. Seit dieser Zeit wurden Kirche und Klostergebäude restauriert und der Klosterhof neu gestaltet. Klostergemeinschaft und Pfarrgemeinde, über Jahrhunderte miteinander verbunden, nutzen heute gemeinsam Kirche und Klostergebäude. Seit dem 1. Oktober 2002 gehört die Pfarrgemeinde zum Seelsorgebereich „Barmen-Wupperbogen Ost“. Pater Vos ist 2014 verstorben. Pfarrer Klaus-Peter Vosen ist leitender Pfarrer der Seelsorgebereiche im Wuppertaler Osten. Das Kloster ist jedoch weiterhin Bestandteil unserer Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena.